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GRAMMER AG veröffentlicht Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024

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  • Umsatzerlöse der GRAMMER Gruppe mit einem Rückgang um 5,0 % auf 1.114,5 Mio. EUR
  • EBIT trotz höherer Kosten mit 18,8 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (01–06 2023: 18,5 Mio. EUR)
  • Operatives EBIT hingegen mit 15,6 Mio. EUR deutlich unter Vorjahr (01–06 2023: 26,9 Mio. EUR)
  • Gesamtwirtschaftliche und branchenseitige Unsicherheiten belasten Geschäftsentwicklung, insbesondere Umsätze in EMEA liegen in beiden Produktbereichen deutlich unter Vorjahr
  • Erhöhter Vorfinanzierungsbedarf aufgrund des hohen Auftrags-eingangs aus dem Vorjahr
  • Ausblick für das Gesamtjahr 2024 angepasst
  • Steigerung der Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr erwartet

 

Ursensollen, 14. August 2024 – Die GRAMMER Gruppe hat heute die Geschäftszahlen für das erste Halbjahr 2024 veröffentlicht. Der Konzernumsatz sank demnach in der Berichtsperiode um 5,0 % auf 1.114,5 Mio. EUR (01–06 2023: 1.172,6 Mio. EUR). Diese Entwicklung resultierte insbesondere aus dem Umsatzrückgang in der Region EMEA auf 561,1 Mio. EUR (01–06 2023: 639,8 Mio. EUR), während die Umsätze in APAC sowie in AMERICAS leicht um 3,3 % auf 254,2 Mio. EUR respektive 2,9 % auf 327,1 Mio. EUR zulegten.

Im Hinblick auf die beiden Produktbereiche zeigten sich sehr unterschiedliche Entwicklungen. Im Bereich Automotive stagnierte der Umsatz (+0,3 % auf 754,0 Mio. EUR). Der Umsatz im margenstärkeren Produktbereich Commercial Vehicles reduzierte sich hingegen um 14,4 % auf 360,5 Mio. EUR (01–06 2023: 420,9 Mio. EUR). Beim operativen EBIT verzeichnete GRAMMER aufgrund dieser Umsatzentwicklung sowie erhöhter Kosten infolge volatiler Werksauslastungen, Anlaufkosten für das neue Commercial-Vehicles-Werk in Nordamerika sowie Translationseffekten einen deutlichen Rückgang auf 15,6 Mio. EUR (01–06 2023: 26,9 Mio. EUR), wobei im Vorjahr negative Währungseffekte in Höhe von 5,4 Mio. EUR und Restrukturierungsaufwendungen in Höhe von 3,0 Mio. EUR bereinigt wurden. Im laufenden Jahr sind positive Währungseffekte in Höhe von 3,2 Mio. EUR zu verbuchen. Daraus ergibt sich eine operative EBIT-Rendite von 1,4 % (01–06 2023: 2,3 %). Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Halbjahr 2024 lag mit 18,8 Mio. EUR (01–06 2023: 18,5 Mio. EUR) leicht über dem Vorjahresniveau.

Der Free Cashflow belief sich im ersten Halbjahr 2024 auf –57,3 Mio. EUR (01–06 2023: –2,3 Mio. EUR), was im Wesentlichen auf die stark gestiegenen Investitionen zurückzuführen ist. Der Free Cashflow lag somit deutlich unter dem Vorjahreswert, da im ersten Halbjahr 2024 mehr Finanzverbindlichkeiten aufgenommen wurden, um den hohen Auftragseingang des Vorjahres vorzufinanzieren.

Geschäftsentwicklung in den Regionen: EMEA mit deutlichem Umsatzrückgang; APAC und AMERICAS mit leicht positiver Umsatzentwicklung

In der Region EMEA erzielte GRAMMER im ersten Halbjahr 2024 einen Umsatz von 561,1 Mio. EUR (01–06 2023: 639,8 Mio. EUR) – ein Rückgang von 12,3 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Hierzu trug insbesondere der Umsatzrückgang im margenstärkeren Produktbereich Commercial Vehicles um 20,0 % auf 244,0 Mio. EUR (01–06 2023: 305,0 Mio. EUR) bei, der auf eine allgemein rückläufige Nachfrage in diesem Bereich zurückzuführen ist. Der Produktbereich Automotive verzeichnete im gleichen Zeitraum einen Rückgang um 5,3 % auf 317,1 Mio. EUR (01–06 2023: 334,8 Mio. EUR). Die Region wurde in den ersten beiden Quartalen vor allem durch den deutlichen Umsatzrückgang aufgrund der schwächeren Nachfrage infolge der konjunkturellen und branchenspezifischen Unsicherheiten sowie hohe Personalkosten belastet. Das operative EBIT sank auf 14,2 Mio. EUR (01–06 2023: 35,0 Mio. EUR). Die operative EBIT-Rendite fiel entsprechend auf 2,5 % (01–06 2023: 5,5 %). Das operative EBIT wurde um positive Währungseffekte in Höhe von 1,2 Mio. EUR bereinigt.

APAC verzeichnete im Berichtszeitraum einen leichten Umsatzanstieg von 3,3 % auf 254,2 Mio. EUR (01–06 2023: 246,0 Mio. EUR). Im Produktbereich Automotive nahm der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 6,7 % auf 181,0 Mio. EUR (01–06 2023: 169,6 Mio. EUR) zu, hauptsächlich aufgrund des Geschäfts mit den aufstrebenden New-Energy-Vehicles-Herstellern. Mittlerweile erwirtschaftet der Produktbereich Automotive mehr als 40 % des Umsatzes mit chinesischen OEMs. Der Umsatz im Bereich Commercial Vehicles nahm hingegen infolge der marktbedingt rückläufigen Nachfrage um 4,2 % auf 73,2 Mio. EUR ab (01–06 2023: 76,4 Mio. EUR). Das operative EBIT reduzierte sich aufgrund des Umsatzrückgangs im Bereich Commercial Vehicles, Translationseffekten und eines ungünstigen Produktmixes auf 23,7 Mio. EUR (01–06 2023: 29,2 Mio. EUR) bei einer operativen EBIT-Marge von 9,3 % (01–06 2023: 11,9 %) und wurde um negative Währungseffekte in Höhe von 0,2 Mio. EUR bereinigt.

Der Umsatz in der Region AMERICAS lag im ersten Halbjahr 2024 mit 327,1 Mio. EUR um 2,9 % über dem Vorjahresniveau (01–06 2023: 317,9 Mio. EUR), unter anderem aufgrund inflationsbedingter Preissteigerungen. Im Produktbereich Automotive stieg der Umsatz um 3,2 % auf 263,9 Mio. EUR (01–06 2023: 255,6 Mio. EUR) und im Produktbereich Commercial Vehicles um 1,4 % auf 63,2 Mio. EUR (01–06 2023: 62,3 Mio. EUR). Aufgrund von Anlaufkosten für das neue Commercial-Vehicles-Werk in Nordamerika sowie Ineffizienzen in der Produktion blieb das operative EBIT in den ersten sechs Monaten mit –11,1 Mio. EUR negativ (01–06 2023: –23,0 Mio. EUR). Die operative EBIT-Marge betrug dementsprechend –3,4 % und verbesserte sich damit gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 3,8 Prozentpunkte (01–06 2023: –7,2 %). Das operative EBIT wurde im Vorjahr um Aufwendungen für Restrukturierungsmaßnahmen in Höhe von 3,0 Mio. EUR sowie negative Wechselkurseffekte in Höhe von 1,4 Mio. EUR bereinigt. Von Januar bis Juni 2024 wurden positive Wechselkurseffekte in Höhe von 1,5 Mio. EUR bereinigt. Insgesamt blieben die erzielten Ergebnisse trotz der Verbesserungen weiterhin hinter den Erwartungen zurück.

Jurate Keblyte, CFO der GRAMMER AG: „Im ersten Halbjahr 2024 haben wir insbesondere im Commercial-Vehicles-Bereich eine stark rückläufige Nachfrage zu spüren bekommen. Leider konnten die „Top 10 Maßnahmen“, die zur Steigerung der Profitabilität beitragen sollten, den Umsatzeinbruch nicht kompensieren. Umso wichtiger ist es, das Programm mit Nachdruck zu verfolgen und die Initiativen auch im zweiten Halbjahr fortzuführen. Speziell in EMEA, wo wir in den ersten sechs Monaten einen kräftigen Umsatzrückgang verkraften mussten, stehen Kosteneinsparungsmaßnahmen im Fokus. Wir sind zuversichtlich, dass diese Maßnahmen dazu beitragen werden, dass unser Unternehmen gestärkt daraus hervorgeht.“

Vermögens- und Finanzlage im ersten Halbjahr 2024

Die Bilanzsumme der GRAMMER AG stieg zum 30. Juni 2024 auf 1.587,5 Mio. EUR (31.12.2023: 1.534,4 Mio. EUR). Dabei stiegen die langfristigen Vermögenswerte auf 849,9 Mio. EUR (31.12.2023: 813,7 Mio. EUR). Insbesondere die Sachanlagen erhöhten sich um 3,3 % auf 494,3 Mio. EUR zum Zwischenbilanzstichtag (31.12.2023: 478,6 Mio. EUR). Die Vermögenswerte aus Kundenverträgen erhöhten sich signifikant infolge des hohen Auftragseingangs aus dem Vorjahr um 19,8 % auf 88,4 Mio. EUR (31.12.2023: 73,8 Mio. EUR). Die kurzfristigen Vermögenswerte verzeichneten einen Anstieg von 2,3 % bzw. 16,8 Mio. EUR auf 737,6 Mio. EUR (31.12.2023: 720,8 Mio. EUR).

Das Eigenkapital lag zum 30. Juni 2024 mit 314,6 Mio. EUR auf dem Niveau zum Jahresende 2023. Die Eigenkapitalquote verringerte sich aufgrund der gestiegenen Bilanzsumme leicht auf 19,8 % (31.12.2023: 20,4 %). Die langfristigen Schulden erhöhten sich um 147,9 Mio. EUR auf 526,3 Mio. EUR (31.12.2023: 378,4 Mio. EUR) infolge einer Umgliederung von kurzfristigen in langfristige Finanzschulden. Dagegen sanken die kurzfristigen Schulden um 96,0 Mio. EUR bzw. 11,4 % auf 746,6 Mio. EUR (31.12.2023: 842,6 Mio. EUR).

Integration der Jifeng Automotive Interior Gruppe zur Stärkung der Region EMEA

Zur Stärkung der Umsatz- und Profitabilitätsziele hat die GRAMMER Gruppe die Integration der Jifeng Automotive Interior Gruppe (JAI) angekündigt, die zum 31. Dezember 2024 vollzogen werden soll. JAI wurde im Jahr 2013 gegründet und ist wie GRAMMER in den Bereichen Automotive-Kopfstützen, Armlehnen und Functional Components tätig. Die Übernahme der 100%igen Tochtergesellschaft des Mehrheitsaktionärs Ningbo Jifeng mit Standorten in Europa ermöglicht eine bessere Ansprache der Kunden, eine Konsolidierung des Produktportfolios und der Standorte sowie auch Kostenvorteile durch eine gemeinsame Produktionsplanung und Synergieeffekte in der Verwaltung und im Bereich Forschung und Entwicklung.

Prognose für das Gesamtjahr 2024 angepasst

Auf Basis des bisherigen Geschäftsverlaufs ist die aktuelle Gesamtjahresprognose für das operative EBIT in Höhe von rund 75 Mio. EUR nicht erreichbar. Wie in der Ad hoc-Mitteilung vom 9. August 2024 angekündigt, rechnet GRAMMER nunmehr mit einem operativen EBIT auf Vorjahresniveau (2023: 56,8 Mio. EUR). Zudem wird erwartet, dass der Konzernumsatz im Gesamtjahr 2024 leicht unter dem Vorjahresniveau (2023: 2.304,9 Mio. EUR) und damit unter den Planungen von rund 2,3 Mrd. EUR liegen wird. Künftig soll insbesondere das „Top 10 Maßnahmen“ Programm, das GRAMMER im zweiten Halbjahr konsequent fortführt, zur Steigerung der Profitabilität beitragen. GRAMMER erwartet, dass sich dessen positive Effekte voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte und im kommenden Jahr positiv auswirken werden.

Der Halbjahresbericht 2024 ist auf der Website abrufbar unter: https://www.grammer.com/investor-relations/finanzpublikationen-praesentationen/quartalsberichte/

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